Enertex MeTa Betonwand

Der Enertex MeTa KNX Tastsensor

von | 14.10.2017

Es ist an der Zeit Abschied zu nehmen. Mein bisher an zentraler Stelle im Wohnzimmer genutzter Berker B.IQ Raumcontroller (3-fach Wippe, Edelstahl) muss weichen und zwar für den Enertex MeTa in der Version Premium Ausführung Alu schwarz. Was der neue Luxustaster kann und ob ich den Tausch bereue, lesen Sie in diesem Beitrag.

Der Enertex MeTa Premium: Viel Funktion – starkes Design

Der Enertex MeTa, mit der namensgebenden Menü-Taste am unteren Ende des Geräts, ist etwas Besonderes. Das unterstreicht die Enertex Bayern GmbH bereits bei der Wahl der Verpackung. Schon beim Öffnen wird klar: das ist kein Gerät von der Stange. Aber sehen Sie selbst:

Die Abbildung zeigt die Premium Version des MeTa in der Ausführung eloxiertes Voll-Aluminium in Schwarz.

Enertex MeTa Verpackung
Enertex MeTa: macht bereits beim Auspacken Spaß

Erhältlich ist der KNX Tastsensor ebenfalls in Alu gebürstet und Alu glänzend weiß, jeweils auch als Standard-Version (ohne LCD, 2 Wippen) und Starter-Version (ohne Temperatur- und Luftfeuchtesensor und ohne Raumcontroller).

Installation und Inbetriebnahme

Montage des MeTa

Die durchdachte Montage erfolgt einfach und schnell, ein Blick in die farbige Installations-Broschüre schadet jedoch nicht. Insbesondere der Hinweis zum max. Drehmoment erfolgt nicht ohne Grund.

Enertex MeTa Rahmen
Enertex MeTa Rahmen, Taster, Elektronik

Außer der KNX-Klemme in rot-schwarz besitzt der MeTa noch eine blaue Micro-Klemme für den externen Binäreingang. Dieser ist z.B. prädestiniert für einen zu überwachenden Fensterkontakt (Reed) und spart u.U. gleich das ansonsten notwendige Tasterinterface ein.

Enertex MeTa Binäreingang
Enertex MeTa Rückseite mit Binäreingang

In einer Betonwand sitzt der noble Alu-Einbaurahmen bombenfest mit Hilfe der beiden Schrauben der Gerätedose. Für Rigips-Wände empfehle ich, zwei weitere Löcher unterhalb zu bohren. Der Rahmen enthält bereits eine entsprechende Vorbereitung.

Praxis-Tipp Passende Schalterprogramme:

Zum MeTa (in Alu schwarz) passt hervorragend das Gira Schalterprogramm Esprit in Aluminium Schwarz. Enertex selbst bietet ebenfalls sein Rahmenprogramm AluRa in drei Oberflächen-Varianten (Aluminium gebürstet, Aluminium schwarz eloxiert und Aluminium weiß Pulverbeschichtet) an.

Der Enertex MeTa in der ETS

Die Ersteinrichtung in der ETS ist ebenso schnell erledigt. Der Import der MeTa-Produktdatenbank (hier in der Version 0.5) erfolgt bequem über die ETS 5 Katalog-Funktion, ein zusätzliches Plugin ist glücklicherweise nicht erforderlich. Gut so.

Wer auf dem neuesten Stand bleiben möchte, kann dem MeTa selbst eine neue Firmware verpassen. Ich habe für mein Modell direkt ein Update über das enertex Tool auf V1.018 durchgeführt.

Für die Vergabe der physikalischen Adresse muss der Enertex MeTa, wie jedes andere KNX-Gerät auch, in den Programmiermodus gesetzt werden. Passend zum wertigen Gesamteindruck geschieht das nicht über einen Knopf, sondern über einen (mitgelieferten) Programmier-Magneten, der kurz rechts unten an den Tastsensor gehalten wird.

Nach der erfolgreichen Erstprogrammierung fällt sofort positiv auf, dass das Display ausreichend groß und gut ablesbar ist. Das funktioniert auch aus 4-5m Entfernung noch – gar kein Vergleich zu meinem alten Berker B.IQ.

Wie erwartet, hält die Applikation eine ganze (sinnvolle) Spielwiese an Funktionen bereit. Hat man sich erst einmal an die herstellerspezifische Strukturierung der Parameter gewöhnt, geht die Konfiguration des MeTa schnell von der Hand.

Grundeinstellungen

Ein typisches Basis-Setup beginnt mit der Einstellung, welche der drei MeTa-Varianten vorliegt (Starter, Standard, oder, wie hier, Premium).

Datum und Uhrzeit empfängt der MeTa sinnvollerweise von einer Wetterstation, die Kommunikationsobjekte dazu stehen bereit.

Als echter Raumcontroller unterstützt das Enertex-Gerät natürlich die Temperaturregelung in den Modi Heizen, Kühlen, Heizen und Kühlen und zwar jeweils 1-stufig oder 2-stufig. Der integrierte Regler lässt sich als 2-Punkt-Regler oder als PI-Regler mit stetiger oder schaltender Stellgröße betreiben und zwar separat einstellbar für Heizen und Kühlen. In meinem Fall (Fußbodenheizung mit einfachen 230V Stellantrieben) wähle ich PI-Regler mit schaltender Stellgröße.

Die Parameter des Heizreglers bzw. Kühlreglers sind mit 5 wählbaren Voreinstellungen ausgestattet, eine weitere Einstellung erlaubt es, den Proportional-Bereich (in Kelvin) und die Nachstellzeit (in Minuten) als genaue Werte vorzugeben. Ich wähle das für FBH empfohlene Setting von 5K/240 min.

Die Sollwert-Vorgabe für den Raumtemperaturregler ist ebenfalls mit den bewährten Einstellmöglichkeiten konfigurierbar. Die Werte für die Basis-Solltemperatur, die Standby-Absenkung, sowie die Nachtabsenkung sind jeweils in 0,1 Grad Schritten veränderbar, die Sollwerte für Frostschutz und Frostalarm als ganze Grad Celsius. Nützlich ist auch, dass der Enertex MeTa die Stellgröße automatisch bei einer einstellbaren prozentualen Änderung und/oder zyklisch sendet.

Konfiguration der Wippen

Die 4 Wippen mit insgesamt 32 Schaltmöglichkeiten sollten auch für sehr anspruchsvolle Einsatzzwecke ausreichen.

Enertex MeTa Wippen in ETS
Enertex MeTa Wippenkonfiguation in der ETS

Der Programmiervorgang in der ETS funktioniert übrigens angenehm schnell (nur wenige Sekunden) und lädt direkt zum Ausprobieren der vielen Parametriermöglichkeiten ein. Mein guter alter Berker B.IQ vertrödelte dafür mehrere Minuten.

Die eingebauten Sensoren

Der MeTa besitzt drei zusätzlich aktivierbare Sensoren, wobei die letzteren beiden durchaus als Besonderheit zu sehen sind:

  • Temperatur
  • Feuchtigkeit
  • Lichtsensor

Temperatur-Sensor

Der Temperatur-Ist-Wert kann vom Meta entweder über den internen Sensor erzeugt werden, über einen externen (als KNX-Telegramm), oder aus einer Mischung daraus, mit einstellbarer Gewichtung. Der Abgleich des internen Sensors (Offset) wird in einer Auflösung von 0,1 K vorgenommen. Wie auch schon die Stellgröße des Reglers, erlaubt der MeTa die ermittelte Raumtemperatur bei Überschreitung einer Mindeständerung (in 0,1 K Schritten) oder nach Ablauf einer definierten Zeit (in Minuten) zyklisch zu senden.

Feuchtigkeits-Sensor

Selbiges gilt auch für den Feuchtigkeits-Sensor, der zusätzlich ein Alarmtelegram bei Überschreiten einer vordefinierten relativen Luftfeuchtigkeit erzeugen kann, glücklicherweise mit ebenfalls einstellbarer Hysterese.

Licht-Sensor

Der Lichtsensor wartet mit einer Besonderheit auf: Über ihn erzeugt der Enertex MeTa KNX-Telegramme bei Änderung der Beleuchtungsstärke (wiederum zyklisch oder nach Änderung) und zwar getrennt nach R, G, B, W Werten. Eine Alarm-Funktion mit Hysterese für einen dieser 4 Werte darf zusätzlich programmiert werden.

Das Display des Enertex MeTa

Der MeTa besitzt zwei verschiedene Anzeige-Elemente: ein großes LCD im oberen Geräte-Teil und eine programmierbare Textanzeige für die 4 Wippen, der sogenannten elektronischen Tastenbeschriftung.

Die maximale Helligkeit des LCDs lässt sich per ETS vorgeben, die Helligkeitsregelung selbst besitzt einen Automatik-Modus, kann aber auch über eine KNX-Gruppenadresse modifiziert werden. Die Tastenbeschriftung der 4 Wippen wird davon unabhängig, aber nach dem gleichen Schema, vorgenommen. Für das LCD hält die ETS-Applikation ebenfalls umfangreiche Einstellmöglichkeiten vor:

  • Haltezeit der Textanzeige
  • 1-5 Ebenen der Anzeige (also maximal 5 alternierende Meldungen)
  • Auswahl aus: Uhr, Temperatur, Feuchtigkeit, externer Sensor, R, G ,B, W Werte
Enertex MeTa Display
Enertex MeTa Display (Quelle: Enertex Bayern GmbH)

Bedienung

Bedienebenen

Der MeTa unterstützt 1-4 Menüebenen plus einem Systemmenü, so dass insgesamt 16 Wippen oder 32 Tasten zur Verfügung stehen. Eine der Menüebenen wird als Default-Menü definiert und automatisch nach einer einstellbaren Rückfallzeit angewählt. Ebenso darf eine Menüebene zum Alarmmenü ernannt werden, welches mit einer speziellen Gruppenadresse aktiviert wird. Sehr gut gefallen hat mir, dass für den Wechsel der Menüebene keine der vier Wippen geopfert werden muss (und damit nicht für Schaltfunktionen zur Verfügung stehen würde). Beim MeTa wird der Ebenenwechsel durch die namesgebende Menütaste erreicht. Dabei handelt es sich sozusagen um eine fünfte Wippe aus Aluminium am unteren Ende des Gerätes.

Das mehrseitige Systemmenü hält vorgegebene Einstellmöglichkeiten bereit: Basis-Sollwert, Standby- und Nachtverschiebung für Heizen und Kühlen, sowie Parameter zur Helligkeitsanpassung von Display und Wippen. Die englischsprachigen Texte können über die ETS verändert werden.

Wippen und Taster

Für jede der 4 Menüebenen kann der MeTa (Premium) vier Wippen oder 8 Einzeltaster bereitstellen.

Elektronische Beschriftung

Die vier Wippen dürfen jeweils entweder mit einem gemeinsamen Text (pro Wippe) oder zwei unterschiedlichen Texten (linker Taster, rechter Taster) beschriftet werden. Die vier Menüebenen sind dabei voneinander unabhängig. Rückmeldeobjekte lassen sich als kleine Symbole am linken und rechten Rand einer Wippe einblenden und repräsentieren z.B. den Schaltzustand eines Verbrauchers.

Funktionen

Der Enertex MeTa bietet eine ganze Palette unterschiedlicher Funktionen pro Wippe bzw. pro Taste. Parametriert werden können:

  • Schalten
  • Dimmen
  • Jalousie
  • Wertgeber 1 Byte und 2 Byte
  • Szenen
  • 2 Kanal Bedienung (2 verschiedene Sende-Telegramme mit einstellbarer Zwischenzeit)
  • Betriebsmodus des Reglers (Komfort, Standby, Nachtabsenkung)
  • Wechsel der Menüebene
Enertex MeTa Betonwand
Enertex MeTa auf Betonwand

Fazit zum MeTa Premium

Ich hatte den Enertex MeTa schon seit der Light&Building Messe 2016 auf meiner persönlichen Wunschliste. Jetzt, wo er seit einigen Wochen im Wohnzimmer sämtliche Schaltaufgaben übernimmt, weiß ich auch warum. Das Gerät ist wirklich klasse geworden. Optisch entspricht es genau meinem Stil, mir gefällt der leichte Retro-Eindruck gut und ich bin generell ein Fan von Tastern mit haptischem Feedback. Technik und Applikation sind, wie von Enertex erwartet, ausgezeichnet und gut durchdacht. Auch ohne die praktischen Zusatzfunktionen wie Binäreingang und integrierter Feuchtigkeits-Sensor verdient der MeTa eine glasklare Empfehlung. Dem Berker B.IQ weine ich kein Träne nach. Er hat einen mehr als würdigen Nachfolger gefunden.

Laut gedacht…

Wie immer erlaube ich mir am Ende noch, meine persönlichen Erweiterungswünsche auszusprechen. Wer weiß … vielleicht dringen Sie ja bis in die Entwicklungsabteilung von Enertex Bayern vor …

Hier sind sie:

  • falls es mal eine Hardware-Erweiterung geben sollte: der sowieso schon mächtige MeTa würde noch besser werden, wenn er einfache Sounds ausgeben könnte, z.B. über Gruppenadressen startbar
  • eigene Rückmeldeobjekte für alle Wippen/Menüebenen. Das lässt sich aber auch realisieren, in dem man die Statusobjekte mit in das KO verknüpft, als 2. Gruppenadresse.
  • Kommunikationsobjekte für Sollwertverschiebung (Heizung) würden die Zusammenarbeit mit dem Gira Homeserver noch verbessern
  • es wäre hübsch, per KNX-Telegramm eine der fünf alternierenden LCD Anzeigen “festzuhalten”
  • eine längere maximale Haltezeit für eingeblendete Textmeldungen oder Ein/Ausschalten der Meldung über Gruppenandresse

Weitere Tastsensoren

Im Showroom finden Sie weitere Tastsensoren/Raumcontroller, u.a. auch den zum MeTa passenden Enertex SynOhr.

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